Salztest: Teure Salze aus fernen Ländern sind nicht besser als einfaches Haushaltssalz

 

Wieder einmal entlarvt die Stiftung Warentest die gekonnt verpackten Lügen cleverer Werbeprofis. So schwärmt der eine vom ayurvedischen Zaubersalz aus Pakistan, in dem „die Mystik des Kulturkreises“ mitschwinge. Ein anderer bezeichnet das Sal de Ibiza als „wahren Jungbrunnen“. Auch das persische Blausalz von Galeria Kaufhof wird von einem Werber als „absolut naturrein“ angepriesen. Es wird viel Wind gemacht um das weiße Gold, verpackt in hochwertigen Tontöpfchen oder schicken Gläschen und bedruckt mit so manchem wohlklingendem Versprechen, um die teuren Salze aus fernen Ländern im Handel noch besser zu vermarkten.

Salz Test

Foto: Salzgewinnung auf Ibiza (© Daniel Ernst – Fotolia.com)

Salz test

Salztest: Bieten Exoten wirklich viel mehr als einfaches Haushaltssalz?

Mit stolzen Preisen bis zu 6,65 Euro pro 100 Gramm bieten viele nicht mehr als einfaches Haushaltssalz, das bei gleicher Menge nur 4 Cent kostet. Einige Exoten, darunter die drei bereits erwähnten „Wundersalze“, fallen sogar mit der Note „Mangelhaft“ durch. Zu diesem Ergebnis kommt die Stiftung Warentest in der Oktober-Ausgabe 2013 der Zeitschrift test, für die sie 36 Speisesalze geprüft hat.Besondere Salze kosten zum Teil mehr als hundertmal so viel wie einfaches Speisesalz. Für die günstigen spricht neben dem Preis auch das Testergebnis. 15 der 21 einfachen Siede- und Meersalze schneiden insgesamt „gut“ ab, bei den teuren „Supersalzen“ erreichten dieses Ergebnis nur 4 von 15.

Ob rosa aus Pakistan, blau aus dem Iran oder weiß aus Niedersachsen, ob unter Tage oder am Meer gewonnen: Die 36 Salze im Test unterscheiden sich chemisch wenig voneinander. Sie bestehen zu 93 bis 99,9 Prozent aus Kochsalz. Der Rest sind überwiegend schwerlösliche Verbindungen der Elemente Kalzium und Magnesium.

Manche Anbieter werben mit besonders vielen wertvollen Elementen, was die Tester aber auch entlarvt haben: Im Sal de Ibiza zum Beispiel fanden sie nur einen Bruchteil der verheißungsvollen „80 Mineralien und Spurenelemente“, auch im Kristallsalz Himalaya konnten keine 84 Elemente nachgewiesen werden.15 der Salze sind angereichert – mit Jod und Fluorid oder nur mit Jod. Nach Ansicht der Stiftung Warentest ist die Aufnahme beider Zusätze über das Speisesalz für die meisten Menschen in Deutschland sinnvoll.

Bestnoten für Geschmack und Konsistenz gab es nur für ein Salz im Test, das Flor de Sal s’Es Trenc natural – mit 5,50 Euro für 100 Gramm allerdings auch mit das teuerste.

Salztest

 

Der ausführliche Salztest erscheint in der Oktober-Ausgabe der Zeitschrift test (ab 27.09.2013 am Kiosk) und ist bereits unter www.test.de/salz abrufbar.

Quelle: pressrelations / Foto: © BeTa-Artworks – Fotolia.com

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