Die tierischen Piloten des Düsseldorfer Flughafens sammelten im Rahmen ihres Frühjahrsflugplans von April bis Mai 144 Gläser besten Airporthonigs. Der Start- und Landeplatz der rund 200.000 Bienen, den sie bereits seit 2006 betreiben, liegt auf dem Gelände des Reitstalls Hoffmann in Düsseldorf-Kalkum und damit in unmittelbarer Nachbarschaft zum offiziellen Flughafen der Landeshauptstadt. Luftaufsichtsbehörde der kleinen Flieger ist der Kaiserswerther Bienenzuchtverein, der die Flughafenbienen seit Anbeginn betreut. Ausgehend von ihren vier Terminals, in Fachkreisen Beuten genannt, schwärmen sie während der Sonnenmonate aus, um im Umkreis von bis zu drei Kilometern süße Pflanzensäfte und Pollen zu ernten. Das Ergebnis der emsigen Sammelei wird von zwei Fachlaboren untersucht. So lassen sich erste Erkenntnisse über mögliche Schadstoffbelastungen der Flughafenumgebung gewinnen. Das Ergebnis: keine Auffälligkeiten. Stattdessen: Honig von 1A-Qualität.

„Die Untersuchung des Flughafenhonigs stellt eine Ergänzung der physikalischen Messsysteme dar, mit denen der Düsseldorfer Airport die Luftqualität permanent erfasst und dokumentiert. Denn Bienen nehmen Schadstoffe zum einen direkt über das Wasser oder die Luft, zum anderen indirekt über die Pollen und den Nektar von Pflanzen auf“, weiß Peter Nengelken vom Nachbarschaftsbüro des Düsseldorfer Airports, der das Projekt seit dem Start 2005 betreut. Daher lässt der Honig Rückschlüsse darüber zu, ob der Flugverkehr möglicherweise Auswirkungen auf die Flora rund um den Flughafen hat.

Auch ein weiterer, ökologisch gesehen positiver Effekt, spielt eine Rolle: Ohne die gezielte Bestäubung durch die Bienen wäre ein großer Teil der Wild- und Kulturpflanzen vom Aussterben bedroht. Zudem sichert die professionelle Bestäubung von Kulturpflanzen höhere Erträge.

Wie gewohnt hat der Düsseldorfer Airport auch die diesjährige Ernte des Honigs doppelt analysieren lassen. Zum einen durch das LAVES-Institut für Lebensmittelsicherheit und Verbraucherschutz in Celle, das zugleich auch ein Institut für Bienenkunde ist. Zum anderen durch das Biomonitoring-Fachlabor von Dr. Monica Wäber in München. Während LAVES prüft, ob die Qualitätskriterien der Deutschen Honigverordnung und des Deutschen Imkerbundes (DIB) erfüllt werden und dabei unter anderem Wassergehalt, Zuckerspektrum und Pollen untersucht, prüft das Fachlabor von Monica Wäber, ob der Honig mit Schadstoffen wie Kohlenwasserstoff und Schwermetallen belastet ist. Die Antwort: Ja und Nein. Ja, er entspricht voll und ganz den DIB-Qualitätskriterien und der Deutschen Honigverordnung. Und nein, es wurde keine Schadstoffbelastung festgestellt.

 

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