Derzeit wird das ehemalige Horten-Warenhaus an der Ecke Ostwall / Rheinstraße in Krefeld saniert. Im November 2014 soll das zum Einkaufszentrum umgestaltete Ostwall-Carree des Investors Tenkhoff Properties GmbH, das an dieser prominenten Stelle errichtet wird, fertiggestellt sein. Der Ende der 1960er Jahre realisierte Bau mit der prägnanten Fassade wird oftmals als Egon-Eiermann-Gebäude deklariert, stammt jedoch von HPP.
Der aufwändige Abriss der Kaufhaus-Fassade wird derzeit viel diskutiert. Helmut Hentrich, Gründer des Architekturbüros HPP Architekten, wurde von Kaufhaus-Chef Helmut Horten 1966 mit dem Bau des Kaufhauses beauftragt. Eigens dafür wurde die sogenannte „Hortenkachel“ entworfen und montiert. Eine ähnliche, jedoch leicht abgewandelte kam auch bei der benachbarten Hausbrauerei Tivoli zum Einsatz. Im Gegensatz zu Egon Eiermann, der zu damaliger Zeit ebenfalls eine Kachel entwickelte, ließ sich HPP den Entwurf dieser nicht patentieren, weshalb es heute oftmals zu Verwechslungen kommt und Eiermann weitläufig als Erfinder dieses Kacheldesigns gilt. Dies trifft im Krefelder Fall jedoch nicht zu.
Die Hortenkachel wurde zum Imageträger der Horten-Kaufhäuser und trug in vielen Filialen deutschlandweit maßgeblich zum Wiedererkennungswert bei. In Krefeld wird nun thematisiert, wie mit dem Abriss und dem damit verbundenen Verlust eines wichtigen Teils des Stadtbildes umgegangen werden kann. Der Verein „Impuls Krefeld“ will etwa 100 Kacheln der Hortenfassade bearbeiten lassen und für einen gemeinnützigen Zweck als Designobjekte versteigern. Architekt Markus Schafaff schlägt vor, eine Skulptur zu formen und auf dem Ostwall zu positionieren. (Quelle: RP Online, 10.07.2013 und 12.07.2013)
Auch bei HPP werden diese Ideen begrüßt: „Wir sind natürlich sehr interessiert daran, dieses Relikt der Nachkriegsmoderne zu schützen und in Teilen zu erhalten“, so Gerhard G. Feldmeyer, geschäftsführender Gesellschafter HPP Architekten.
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