EICKHOFF MACHT ZU!
Eine Ära geht zu Ende

Auf dem Höhepunkt seiner Karriere schließt Modezar Albert Eickhoff (77) nach 52 Jahren sein Traditionsunternehmen auf der Kö. Am Hoppeditz-Montag musste er seinen Mitarbeitern die Kündigungen aussprechen. Dabei machte das Schmuckstück im modischen Herz der Landeshauptstadt im letzten Jahr 27 Mio. Euro Umsatz und schrieb schwarze Zahlen. Auch in diesem Jahr, so Eickhoff, sei die Situation nicht schlechter, aber die mittelfristigen Aussichten sehen anders aus. Die zunehmenden Monobrand-Stores seien das größte Problem. Große Marken wie Jimmy Choo wollen die Handelsspanne umgehen und eröffnen zunehmend eigene Verkaufsflächen in der Modehauptstadt.

Albert Eickhoff, der große Grandseigneur, der den guten Geschmack an die Kö brachte und vor zwei Jahren mit dem Titel “Düsseldorfer des Jahres” ausgezeichnet wurde, verpachtet sein Geschäft in Top-Lage zunächst für zehn Jahre an Dior. Und so haben wir einen weiteren Monobrand-Store auf der Modemeile, wie zynisch. Der Mann, der Versace und Gucci in Deutschland einführte, als die Nation bestenfalls Pizza und Spaghetti mit Italien verband, der Visionär und Modepate, er warf unter Tränen das Handtuch. Es klingt wie ein Nachruf.

Eickhoff macht zu

Bald Geschichte: die trendsetzenden Schaufenster von EICKHOFF auf der Königsallee 

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Die letzten Familienclans auf der Kö

Man kann sie an einer Hand abzählen, die letzten großen Namen auf der Königsallee, die noch von Ihren Gründernfamilien geführt werden und deren Familienclans noch erfolgreich gegen die großen Filialisten und Breuningers dieser Welt bestehen.

Uhren Blome: In dritter Generation geführt von den Schwestern Nicole Blome-Hardorp (39) und Christine Blome-Ruhr (33).

Confiserie Heinemann: Heinz-Richard Heinemann (65), der Mann für süße Stunden, betreibt seit Mitte der 50er Jahre seine Genussoase für feinste Süßwaren (Wir haben in der letzten Printausgabe ausführlich über ihn berichtet).

Prange: Seit 1948 existiert das Haus das Schuhgeschäft, das stets in Familienhand geblieben ist. Paul Prange ist heute Chef des Unternehmens.

Franzen: Das Porzellanhaus ist sogar seit 1911 eine Institution auf der Kö. Heute wird das Familienunternehmen von den Brüdern Hermann und Claus Franzen in der dritten Generation geführt.

Hornemann: Der Juwelier Georg Hornemann (73) ist erst seit den 80er Jahren auf der Kö zu Hause, aber von dort auch nicht mehr wegzudenken.

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Und was wird nun aus der Kö?

Der Vorsitzende der Interessengemeinschaft Königsallee, Peter Wienen, findet es natürlich immer sehr bedauerlich, wenn traditionsreiche Familienunternehmen auf der Prachtmeile schließen, aber für die zunehmend internationale Kundschaft bleibt die Kö nach wie vor ein attraktives Ziel. Alle internationalen Labels sind hier vertreten. Und schließlich sei Dior auch ein würdiger Nachfolger.

Unsere Meinung: Mag sein, das sich die Kundschaft aus Dubai und Katar bei den internationalen Labels besser zurechtfindet. Die Rheinische Note aber bleibt dabei auf der Strecke – das ist schade!

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