Illusion und Imagination
André Le Nôtre Ausstellung Schloss Benrath
Schloss Benrath feiert André Le Nôtre, den wohl berühmtesten Gartenkünstler der europäischen Kunstgeschichte
Das Museum für Europäische Gartenkunst feiert auf Schloss Benrath den 400. Geburtstag des wohl berühmtesten Gartenkünstlers der europäischen Kunstgeschichte. Den Schwerpunkt bildet die Ausstellung „Illusion und Imagination – André Le Nôtres Gärten im Spiegel barocker Druckgraphik“. Ein umfangreiches Rahmenprogramm begleitet diese Schau, darunter die Fotoausstellung „Französische Gartenkunst – Le Nôtre und die Folgen“ im Institut français.
André Le Nôtre (*12. März 1613 – † 15. September 1700) hatte es als Generalintendant der königlichen Gärten unter König Ludwig XIV. bereits zu Lebzeiten zu Berühmtheit gebracht. Lobeshymnen würdigten ihn als denjenigen, „der die Gartenkunst erfunden“ habe.
Als Hofgärtner des Sonnenkönigs entwarf und verwirklichte er die wichtigsten gartenkünstlerischen Anlagen der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts und legte damit die Standards der Gartenkunst für die folgenden Jahrzehnte fest. Gartenanlagen wie an Schloss Augustusburg in Brühl, Schloss Nymphenburg in München, Schloss Herrenhausen in Hannover und selbst noch Schloss Benrath aus der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts sind ohne seine epochale Leistung nicht vorstellbar. Selbst die Stadtplanung des 19. und 20. Jahrhunderts orientierte sich noch am Werk Le Nôtres, der nicht nur die Pariser Champs-Élysées entworfen hat, sondern mit seinem Versailles-Plan auch die monumentale Gestaltung der National Mall in Washington D.C. (1901) inspirierte. Die Erschließung seines Werks ist daher ein Schlüssel zum Verständnis der gartenkünstlerischen Arbeiten zwischen Madrid und Petersburg, zwischen Drottningholm (bei Stockholm) und Caserta (bei Neapel).
Adam Pérelle, Garten von Chantilly, ca. 1680. © Kupferstichkabinett Dresden.
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Gartenkunst im Spiegel hochkarätiger Graphiken
Die Ausstellung präsentiert André Le Nôtres Werk im Spiegel hochkarätiger zeitgenössischer Druckgraphiken. Diese Graphiken bilden seit dem 16. Jahrhundert das wichtigste Medium zur Vermittlung visueller Eindrücke von Garten- und Schlossanlagen. Als Einzelblatt oder mehrteilige Kupferstichserie galten Schloss- und Gartendarstellungen als bedeutendes Element höfischer und adeliger Standeskommunikation und -repräsentation.
Die in der Ausstellung gezeigten Ansichten der Gärten in Vaux-Le-Vicomte, Versailles, Trianon, Marly, Meudon, Saint Cloud, Sceaux, Chantilly und Paris stammen von bedeutenden Zeichnern und Stechern aus diversen europäischen Ländern. Leihgaben aus der Kunstbibliothek Berlin, der Staatsbibliothek Berlin sowie dem Dresdner Kupferstichkabinett werden ebenso präsentiert wie Graphiken aus dem Bestand der Stiftung Schloss und Park Benrath.
Neben Graphiken werden auch Modelle und Skulpturen ausgestellt. Zudem lassen Guckkästen aus dem 18. Jahrhundert das Barockgärten prägende Wechselspiel aus Verbergen und Entdecken anschaulich werden. Plastiken, Fotografien, Gartentheorien sowie Reiseliteratur der Le-Nôtre-Zeit vervollständigen das Repertoire der Exponate.
Die Ausstellung zielt einerseits auf die Vorstellung und Würdigung der Werke André Le Nôtres und will andererseits zugleich das zeitgenössische Medium der Druckgraphik, dessen Funktion und Bedeutung für die Gartenkunst im 17. und 18. Jahrhundert reflektieren. Zentrale Fragen widmen sich der Anschaulichkeit von druckgraphischen Gartenveduten, deren Motiven sowie dem durch sie vermittelten Wissen beziehungsweise den mit ihnen fixierten Normen der visuellen Wahrnehmung barocker Gartenanlagen.
(18. September 2013)
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Informationen
Zur Ausstellung findet ein vielfältiges kulturelles Begleitprogramm statt. Dazu zählen die Fotoausstellung im Institut français, eine Vortragsreihe, Musik-, Kino- und Theateraufführungen, um das Thema wissenschaftlich wie kulturgeschichtlich aufzuarbeiten.
Die erlesene Schau im Museum für Europäische Gartenkunst, Benrather Schlossallee 100-106, ist bis zum 17. November geöffnet. Ein Katalog begleitet die Ausstellung.
Stiftung Schloss und Park Benrath
Quelle: www.duesseldorf.de
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