Zukunftsprojekt – Wohnen in der Stadt – Hier: Die Zukunft am Heerdter Krankenhaus
Stadtmuseum präsentiert 50 Projekte der Landeshauptstadt für den Zeitraum 1950 bis 2020: Das Wohnen ist eine der Grundfunktionen von Städten und eines der Grundbedürfnisse ihrer Bürgerinnen und Bürger; damit gehört es zu den Kernthemen von Architektur, Städtebau und Stadtplanung. Die Ausstellung „Wohnen in der Stadt“ widmet sich am Beispiel Düsseldorfs den seit der Nachkriegszeit entstandenen Wohnbauten und Wohnsiedlungen, die heute den überwiegenden Teil des Wohnungsbestandes ausmachen – wie in vielen anderen deutschen und europäischen Städten auch. Sie untersucht die Bedingungen und Zielsetzungen ihrer Entstehung ebenso wie die planerischen und ästhetischen Leitbilder und fragt nach den Potentialen und Perspektiven künftigen Wohnens in der Stadt. Anhand zahlreicher Exponate präsentiert die Ausstellung exemplarische Projekte und erläutert städtebauliche Merkmale von den 1950er-Jahren bis heute und darüber hinaus. Auflockerung und Durchgrünung, Monokulturen am Stadtrand, Urbanität durch Dichte und Reurbanisierung sind einige der Themen, die diese Zeitspanne prägen.
So findet sich aus der Nachkriegszeit neben der Schlossparksiedlung Urdenbach, die ab 1948 durch die Benrather Siedlergenossenschaft mit eigener Arbeitskraft gebaut wurde, auch die Henkelsiedlung Kamper Acker in Holthausen als typisches Beispiel für den Siedlungs- beziehungsweise Werkswohnungsbau. Ab Anfang der 60er-Jahre entstand unter Federführung des damaligen Baudezernenten und Stadtplaners Friedrich Tamms die Großsiedlung Garath als Trabantenstadt vor den Toren der Stadt. Die spektakulären Entwürfe zur „Terrasseninsel“ (1964-1972) auf den Oberkasseler Rheinwiesen dagegen wurden nie realisiert, zeigen aber plastisch auf, durch welche Bauformen sich hohe Wohndichte und Wohnqualität annähern sollten.
Einfamilienhäuser entstanden in den 50er- und 60er-Jahren unter anderem durch bekannte Architekten und Architektinnen wie Bernhard Pfau, Paul Schneider-Esleben oder Rosemarie Daniel-Roos und zeugen vom Einfluss internationaler Tendenzen im Bereich des Wohnhausbaus. Im Zuge der geforderten Reurbanisierung der 1970er-Jahre entstanden dann komplexe Wohnprojekte wie der Münsterpark in Derendorf – geprägt durch eine Durchmischung von Wohn- und Gewerbeflächen und öffentlichen Plätzen.
Tannenstraße
Heute wird versucht, durch unterschiedliche Arten von Wohnprojekten entsprechend angepasste Wohn- und Lebensbedingungen für Familien oder ältere Menschen in der Stadt zu realisieren. Als Beispiele gelten das familienorientierte Wohnprojekt des Vereins Wohnen mit Kindern e.V. in Düsseltal oder das Seniorenwohnprojekt „Wohnen im Quartier“ in Golzheim. Wohnhäuser wie die versteckte Hinterhofbebauung auf der Tannenstraße greifen ungewöhnliche Solitärplanungen wieder auf und setzen sie in einen neuen Kontext innerhalb des Stadtgebiets.
Auch für die Zukunft geplante Projekte wie die Wohnbebauung Am Heerdter Krankenhaus werden vorgestellt. Ausstellungsbesucher können also schon jetzt einen Blick auf das künftige Bild von Düsseldorf werfen. Der aktuelle Ratsbeschluss zum Handlungskonzept Wohnen wird zu einer nachhaltigen Weiterentwicklung des Wohnens in Düsseldorf beitragen.
Die Ausstellung wurde in Kooperation mit dem Planungsamt und dem Amt für Wohnungswesen der Landeshauptstadt Düsseldorf sowie dem Bund Deutscher Architekten (BDA Düsseldorf) realisiert. Präsentiert werden rund 150 Exponate zu 50 Projekten (Modelle, Pläne, Fotografien) von institutionellen und privaten Leihgebern. Die Ausstellung des Düsseldorfer Stadtmuseums, Berger Allee, kann vom 3. August bis 29. Dezember besucht werden.
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