Original Rheinischer Sauerbraten – Ein Rezeptklassiker für alle Tage

Original Rheinischer Sauerbraten ist Zusammen mit Apfelmus, Kartoffelklößen und Rotkraut ein zart-mürber ein Rezeptklassiker der Küche in ganz Deutschland geworden und erfreut sich auch international zunehmender Beliebtheit. Rosinen, Zuckerrübensirup und Printen sorgen in der Sauce für die süßliche Note und ergänzen das säuerlich gebeizte Fleisch perfekt. In Düsseldorfer Platt heißt er kurz „Suerbrode“.

Werbung

Original Rheinischer Sauerbraten
Die Beize macht den Braten zart!

Ein Original Rheinischer Sauerbraten zergeht auf der Zunge – süß-säuerlich und wunderbar zart. In eine Marinade aus Essig, Wein (alternativ auch Wasser) und Gewürzen eingelegt, wird das Fleisch tagelang gebeizt. Es sollte mindestens zwei Tage in der Marinade liegen, noch besser schmeckt der Sauerbraten aber, wenn er eine ganze Woche lang in der Beize durchzieht, denn so gelangt die Marinade in jede Fleischfaser und sorgt für eine dunkelviolette Farbe und den säuerlichen Geschmack.

:::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::

Rezept
Original Rheinischer Sauerbraten

 

Zutaten für die Marinade: Original Rheinischer Sauerbraten Rezept

750 ml Rotwein (kräftig, trocken)
300 ml guter Rotweinessig
1 TL schwarze Pfefferkörner
1 TL Pimentkörner
1 TL Korianderkörner
1 TL Wacholderbeeren
1  Splitter einer Zimtrinde
2 Nelken
2 Lorbeerblätter

Zutaten für den Braten: Original Rheinischer Sauerbraten Rezept

1,5 kg flache Rinderschulter; küchenfertig; Schaufelstück
2 Zwiebeln
150 g Knollensellerie
1 Karotte
1 Stange Lauch
1 Petersilienwurzel
2 TL Puderzucker
1 bis 2 EL Tomatenmark
1/2 l Geflügelbrühe
1/2 TL Korianderkörner
1/2 TL Wacholderbeeren
1/2 TL Pimentkörner
1 Splitter einer Zimtrinde
1/2 TL schwarze Pfefferkörner
1 Lorbeerblatt
1 Knoblauchzehe in Scheiben
40 g Aachener Printen
Salz, Pfeffer aus der Mühle, brauner Zucker oder Zuckerrübensirup

 

:::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::

Original Rheinischer Sauerbraten
Zubereitung

1. Rotwein und Essig in einem Topf erhitzen. Wacholderbeeren, Koriander sowie Piment- und Pfefferkörner in einer ungefetten Pfanne langsam durchschwenkend erhitzen, bis sie beginnen zu glänzen. Dann zusammen mit Lorbeerblättern, Nelken und Zimtrinde zur Wein-Essig-Mischung geben.

2. Marinade vollständig abkühlen lassen. Schmorbraten in die kalte Marinade legen und zugedeckt mindestens 2-3 Tage (besser 4-6 Tage) im Kühlschrank marinieren. Während der Marinierzeit täglich mehrmals wenden.

3. Am Tag der Zubereitung das Fleisch aus der Marinade nehmen und gut trockentupfen. Möhren, Lauch, Sellerie, Petersilienwurzel und Zwiebeln in möglichst kleine Würfel schneiden (geben so mehr Aroma ab). Etwas Puderzucker in einem großen Topf dünn auf den Topfboden stäuben, kurz bei mittlerer Hitze karamellisieren lassen und die Gemüsewürfel darin 1-2 Minuten glasieren. Tomatenmark dazugeben und unter Rühren andünsten.

4. Fleisch von allen Seiten salzen, in den Topf geben und rundherum etwas anbraten. Dann die Marinade samt Gewürzen sowie die Geflügelbrühe hinzufügen und alles zum Kochen bringen. Jetzt zusätzlichen Koriander, Wacholder, Piment, Pfeffer (wie in Schritt 1 zuvor glasig erhitzen) Zimtrinde, Knoblauch und Lorbeerblatt aus der zweiten Zutatenliste ebenfalls in die Bratenflüssigkeit geben und das Ganze zugedeckt bei schwacher Hitze ca. 2 ½ Stunden schmoren lassen. Dabei das Fleisch gelegentlich wenden. 20 Minuten vor Ende der Garzeit die zerbröselten Aachener Printen in den Bratenfond geben.

5. Fleisch aus dem Bräter nehmen und in Aluminiumfolie gewickelt im warmen (100 Grad) Backofen 10-15 Minuten ruhen lassen. Die Sauce durch ein Sieb in einen Topf abgießen, das Gemüse dabei etwas durchpassieren. Sultaninen und Aachener Printen hinzufügen und bei mittlerer Hitze reduzieren, bis die Sauce leicht sämig wird. Notfalls die Sauce mit etwas in kaltem Wasser angerührter Speisestärke zusätzlich binden. Mit Salz und Pfeffer aus der Mühle abschmecken. Damit die Sauce nicht zu sauer ist, fügen Sie je nach Geschmack etwas braunen Zucker oder, noch schmackhafter, Grafschafter Goldsaft (Zuckerrübensirup) hinzu.

Das Fleisch in Scheiben schneiden und mit der Sauce auf vorgewärmte Teller servieren. Ein Original Rheinischer Sauerbraten wird klassisch mit selbst gemachten Kartoffelklößen und Apfelmus serviert. Aber auch Rheinischer Rotkohl fühlt sich auf diesem Teller wohl und sollte gerade zu dieser Jahreszeit nicht fehlen. Eine leckere Alternative zu klassischen Kartoffelklößen sind auch „Breznknödel“. Allen, denen die Zubereitung selbstgemachter Kartoffelklöße zu aufwendig ist, empfehlen wir „Burgi’s Kloßteig halb & halb“. In keinem Fall bitte „Pfanni“ oder ähnliche Produkte im Kochbeutel bei so einem köstlichen Mahl verwenden. Das ist stillos und hat mit guter Küche gar nichts mehr zu tun.

„Jode Honger!“

:::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::

Rind oder Pferdefleisch?

Viele hören es nicht gerne, aber der klassische Rheinische Sauerbraten wird mit Pferdefleisch zubereitet. Tatsächlich gehört Pferdefleisch zu den ältesten Nahrungsmitteln der Menschheit und ist außerdem gesund. Es ist reich an Eisen, Vitaminen und sehr fettarm. Der Konsum von Pferdefleisch ist jedoch rückläufig und die jüngsten Etikettenschwindel-Fleischskandale haben auch nicht gerade zu größerer Beliebtheit geführt. Für den heute meist servierten Rheinischen Sauerbraten hat Rindfleisch längst das Pferd abgelöst. Die Zubereitung des Gerichts bleibt allerdings aufgrund der Ähnlichkeit beider Fleischsorten gleich, nur, dass Rindfleisch etwas längere Garzeiten hat, als das zartere Pferdefleisch.

Schwein wird nur selten für den Rheinischen Sauerbraten verwendet. Im Rheinland ist die als „Pepse“ bezeichnete Variante etwas bekannter: Man verwendet ein Stück der Schweinskeule, das nur 48 Stunden gebeizt wird. Sauerbraten aus Wildfleisch ist dagegen wenig verbreitet.

:::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::

Weitere leckere Rezepte von unserem Team auf

www.lust-auf-essen.de

Original Rheinischer Sauerbraten

 

Foto: nimkenja  / pixelio.de

131K Views

6 Responses

      • Max

        Das ist nicht völlig korrekt. Der Konsum von Pferdefleisch war historisch im deutschsprachigen Raum von der Kirche untersagt und entsprechend auch nicht gebräuchlich. Erst durch die französischen Besatzungen des Rheinlandes in der napoleonischen Zeit und nach dem ersten Weltkrieg wurde der in Frankreich normale Konsum von Pferdefleisch im Rheinland verbreitet. Rezepte wie Sauerbraten waren früher ja ein Mittel, um auch qualitativ weniger gutes Fleisch genießbar und haltbar zu machen – und Pferd war im Zeitalter der Nutzpferde eine günstigere Alternative zu Rindfleisch. Richtig ist also, dass historisch gesehen sowohl Rinder- als auch Pferdefleisch verwendet wurde (und wie im Artikel erklärt, auch verwendet werden kann – jeder, wie er mag und möchte). Es ist aber nicht eins „richtiger“ als das andere.

Hinterlasse eine Antwort

Deine Email Adresse wird nicht veröffentlicht.